Einführung zu Therapieziele des Patienten
Sie haben sich in Psychotherapie begeben, weil Sie psychische oder psychosomatische Symptome entwickelt haben. Vielleicht können Sie schon ahnen, dass Sie ein umfangreiches Unterfangen vor sich haben. Da Sie unter Ihren Symptomen leiden, fällt Ihnen natürlich als Therapieziel sofort ein, dass Sie wieder gesund werden wollen. Manchmal heilt die Psyche und der Körper sich ganz von selbst und die Symptome verschwinden, ohne dass man Nennenswertes dazu getan hat. Entweder hatten Sie das vergeblich gehofft und sich nun entschlossen sich professionelle Hilfe zu holen oder Ihre Symptome haben Sie so sehr in Sorge versetzt, dass diese Sie zur Therapie gebracht hat.
In den ersten Gesprächen sind Sie durch die vielen Fragen Ihrer PsychotherapeutIn eventuell schon auf den Gedanken gekommen, dass krank machende Lebensumstände oder krank machende Beziehungsprobleme einem Ereignis vorausgegangen waren, das letztendlich zur Symptombildung führte. Vielleicht hat sich Ihre Erkrankung auch ganz allmählich ohne erkennbaren Auslöser entwickelt. Da kann es hilfreich sein, sich über sich selbst Gedanken zu machen und zu erkunden, ob es einiges gibt, das geändert werden kann. Etwas was Sie nicht haben oder nicht können. Etwas, von dem Sie sich wünschen, dass Sie es hätten oder könnten.
Da die Psyche des Menschen sehr komplex ist, können Sie mit Hilfe sehr vieler Fragen die innere Welt Ihrer Psyche ausleuchten. Manches springt Ihnen ins Auge, anderes ist hinter einer Tür verschlossen, zu der Sie noch keinen Zugang haben. Jede Frage ist ein Fenster, durch das Sie einen Aspekt Ihres Selbsts und Ihres Seelenlebens betrachten können. Schauen Sie mit Herz und Verstand hinein, lassen Sie Anmutungen entstehen und auch innere Bilder und die dazugehörigen Gefühle. Und antworten Sie spontan, indem Sie bei den Fragen in der ersten Spalte ganz links ein Kreuzchen machen. Das können ganz wenige Kreuzchen sein oder ganz viele. Sie haben das Gefühl, dass Sie etwas noch nicht können oder noch nicht haben. Sie müssen sich nicht sicher sein, dass es so ist. Aber das Ziel sollte Sie ansprechen. Ihr Gefühl sollte Ihnen sagen „Ja das wünsche ich mir!“. Dann ist das Kreuzchen richtig gesetzt.
Die letzte Spalte ganz rechts ist für später gedacht, wenn Sie mit Ihrer TherapeutIn schon ziemlich viel erarbeitet haben. Dann können Sie prüfen, welche Ziele Sie erreicht haben bzw. wieviel Prozent des Weges zu diesem Ziel Sie mittlerweile zurückgelegt haben.
Sie wissen ja, dass Psychotherapie ein Weg aus der Krankheit hin zur Gesundheit ist. Die Etappen zu diesem Ziel können vielfältig sein und Sie können sich jetzt die Zeit nehmen, um einige für Sie wichtige Etappenziele zu finden – nicht unter dem Vorzeichen „Das müsste ich tun oder das müsste so sein“ sondern als Wunsch, der Ihnen Orientierung, eine positive Perspektive und Zuversicht gibt. Wenn Sie sich vorstellen, wie es wäre, wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen wäre, kann sich ein gutes Gefühl bemerkbar machen. Und dieses gute Gefühl kann der Wegweiser sein und eine Anziehungskraft auf Sie ausüben, so dass Sie die ersten Schritte Ihres Wegs gern gehen.