VERHALTENSANALYSE SORKC
DIE SITUATION
Das Therapieziel
Mehrere erfüllende Lebensbereiche aufbauen (Beruf, Hobbys, Freundeskreis, Partnerschaft & Familie)
Die Therapie wird
Planerisches Problemlösen (z. B. in Sulz, 2012a)
Das Therapieziel
In Beziehungen emotional offen sein, eigene Bedürfnisse äußern, sich den nötigen Freiraum schaffen, dabei die Interessen d. anderen berücksichtigen.
Die Therapie wird
Training der Wahrnehmung und Kommunikation von Gefühlen und Bedürfnissen, des Führens von Konfliktgesprächen
Das Therapieziel
Künftig in der symptomauslösenden Problemsituation effiziente Bewältigungsstrategien verfügbar haben, so dass die Symptombildung verzichtbar wird.
Die Therapie wird
Vermittlung von Stressbewältigungsstrategien, Training sozialer Kompetenz, Vermittlung von Problemlösestrategien.
DIE PERSON
Das Therapieziel
Aufbau von Selbstakzeptanz für die eigenen Schwachstellen und Begrenzungen der
Lebensgestaltung
Die Therapie wird
Affektiv-Kognitive Umstrukturierung des Ideal-Selbstbildes (Reduktion der Ist-Ideal-Dis-
krepanz)
Das Therapieziel
Lerngeschichtliches Verständnis der motivationalen und emotionalen Auswirkungen elterlichen Verhaltens auf das kleine Kind
Die Therapie wird
Bedingungsanalytische Gespräche, metakognitive Reflexion der frühen Verletzungen und deren bis heute anhaltenden verhaltenssteuerde Wirkungen
ZUGEHÖRIGKEIT
AUTONOMIE
HOMÖOSTASE
Das Therapieziel
So mit eigenen Bedürfnissen umgehen lernen, dass sie überwiegend befriedigt werden (auch im Sinne von Self compassion)
Die Therapie wird
Üben, Bedürfnisse auszusprechen und um deren Befriedigung zu bitten, zudem Selbstfürsorge, sich selbst Gutes tun
Das Therapieziel
Tun, was Angst macht, bis die Angst nicht mehr auftritt
Die Therapie wird
Üben, Bedürfnisse auszusprechen und um deren Befriedigung zu bitten, zudem Selbstfürsorge, sich selbst Gutes tun
Das Therapieziel
Lernen, dass die Menschen im heutigen Erwachsenenleben meist anders reagieren als früher die Eltern dem Kind gegenüber
Die Therapie wird
Erwartungen an die Reaktionen anderer prüfen und korrrigieren
eigene Bedürfnisse, Erwartungen, Fertigkeiten
Das Therapieziel
Erkennen, wie sehr das heutige Selbstbild noch von kindlichen Bedürfnissen und Befürchtungen geprägt ist. Deren Einfluss vermindern.
Die Therapie wird
Beobachtungen sammeln, die nahelegen, dass viel mehr Kompetenzen vorhanden sind als dem alten Selbstbild entspricht: Erfahrung von Selbstwirksamkeit und von Eingebettetsein in tragfähige Beziehungen
- Wie heißt die Überlebensregel?
(Was muss ich unbedingt tun, was darf ich auf keinen Fall tun, um von der sozialen Umwelt die zum emotionalen Überleben benötigten Reaktionen zu erhalten)
- • Nur wenn ich immer darauf achte nicht falsches zu sagen, liebernichts zu sagen
- • und niemals eigene Wünsche äußere, Forderungen anderer niemals ablehne, niemals den Unmut anderer provoziere
- • bewahre ich mir die Chance auf Zugehörigkeit und Akzeptanz
- • und verhindere ich Ablehnung und Zurückweisung
- • Nur wenn ich immer gemäß den Wünschen meiner Bezugspersonen denke, fühle und handle
- • und niemals eigene Bedürfnisse zulasse, die mit den ihren nicht vereinbar sind
- • bewahre ich mir den Schutz, die Wärme und die Geborgenheit
- • und verhindere verlassen zu werden.
- • Nur wenn ich immer den Effekt meines Verhaltens auf perfekte Normerfüllung überprüfe
- • und niemals spontan, unordentlich, ungenau, unsauber und nachlässig bin,
- • bewahre ich Kontrolle über die Auswirkungen meines Handelns
- • und verhindere ich, nicht wieder gut zu machenden Schaden durch meine aggressiven Impulse anzurichten
- • Nur wenn ich immer in innerer Opposition zu Autoritäten bin
- • und dabei niemals offen aggressiv bin, gerade so viel nachgebe wie nötig,
- • bewahre ich mir einerseits meine Selbstbestimmung und andererseits die Chance auf Wohlwollen
- • und verhindere offene Auseinandersetzung und Ablehnung.
- • Nur wenn ich immer meine Gefühle und Ausdrücke übersteigere
- • und niemals ungeschminkte Realität vermittle, niemals den anderen das Aktionsfeld und die Initiative überlasse,
- • bewahre ich mir genügend große Aufmerksamkeit, Attraktion und dadurch Steuerung des anderen
- • und verhindere ich Enttäuschung, Missbrauch und Ausgeliefertsein.
- • Nur wenn ich immer emotions und beziehungsfrei rational distanziert und wach bin
- • und niemals emotionale Nähe entstehen lasse, niemals den anderen brauche,
- • bewahre ich mir meine Existenzberechtigung und die Hoffnung auf Willkommensein
- • und verhindere, dass meine Gefühle mich und die Welt vernichten.
- • Nur wenn ich immer großartig, „spitze“ bin und es schaffe, dass die Weltdies bestätigt und bewundert,
- • und niemals zweitrangig oder gar durchschnittlich bin
- • bewahre ich mir, die Aufmerksamkeit und Wertschätzuung und die Hoffnung auf Liebe
- • und verhindere ich, dass ich nicht zu einem Nichts werde, ignoriert verkümmere und erlösche.
- • Nur wenn ich immer ganz und gar in gute, emotional intensive Beziehungen gehe
- • und niemals vertraue, sondern geringsten Anzeichen von Verletzung als Anlass zur Trennung nehme,
- • bewahre ich mir die Hoffnung auf die eines Tages durch und durch gute Beziehung
- • und verhindere, allein und verlassen, innerlich leer zu sein.
- • Nur wenn ich immer misstrauisch bin
- • und wenn ich niemand vertraue,
- • bewahre ich Sicherheit und Kontrolle
- • und verhindere von anderen übervorteilt, betrogen, verletzt oder vernichtet zu werden
- • Nur wenn ich immer alles im Griff habe
- • und wenn ich niemals die Kontrolle abgebe,
- • bewahre ich Sicherheit und Kontrolle
- • und verhindere äußeren Umständen ausgeliefert zu sein (Kontrollverlust)
Das Therapieziel
Ersetzen der dysfunktionalen Überlebensregel durch eine neue Erlaubnis gebende Lebensregel, so dass effizientes erwachsenes Sozialverhalten erlaubt ist. Erlaubnis gebende Lebensregel
- Auch wenn ich seltener …
- und wenn ich öfter …
- bewahre ich mir …
- und verhindere …
Die Therapie wird
Empirische Hypothesenprüfung nach Beck: Tu das Gegenteil dessen, was Deine Überlebensregel Dir befiehlt, und sieh, ob die vorhergesehenen Folgen eintreten.
Tu, was die neue Erlaubnis gebende Lebensregel als gefahrlos beschreibt und prüfen, ob sie Recht behält.
habituelle Erlebens- und Reaktionstendenzen, die in der Kindheit funktionale Copingstrategien waren und jetzt im Erwachsenenalter in den meisten Situationen dysfunktional geworden sind – sie definieren die Persönlichkeit
habituelle Erlebens- und Reaktionstendenzen, die in der Kindheit funktionale Copingstrategien waren und jetzt im Erwachsenenalter in den meisten Situationen dysfunktional geworden sind – sie definieren die Persönlichkeit
Die Therapie wird
Alte Verhaltenssignaturen (Walter Mischel) auflösen: In genau den Situationen, in denen bisher das dysfunktionale Verhalten vorkam, nun das Gegenteil tun (siehe Zielformulierung). Ganz konkret bei der Planung werden, z.B. wie ist durchsetzendes oder selbständiges Verhalten?
Welcher Konflikttyp besteht?
Entweder-Oder (Konflikt zwischen den Geboten und Verboten und meinen zentralen Bedürfnissen)
Ich liebe/brauche Willkommensein und ich liebe/brauche Durchsetzung
Konflikt: Bewahren von Willkommensein oder Durchsetzung
Lösung: mal Zuneigung holen UND mal Selbstinteressen den Vorrang geben
Ich liebe/brauche Geborgenheit und ich liebe/brauche Selbständigkeit
Konflikt: Geborgenheit versus Autarkie (Selbständigkeit)
Lösung: mal Geborgenheit holen UND mal selbständig sein
Ich liebe/brauche Sicherheit und ich liebe/brauche Impulsivität
Konflikt: Impulsiver Angriff versus Verwaltung der Welt
Lösung: mal angreifen UND mal liebevoll sein
Ich liebe/brauche Selbstbestimmung und ich liebe/brauche Dazugehören
Konflikt: Rebellion versus sich fügen
Lösung: seine Seite vertreten UND dann Kompromisse machen
Ich liebe/brauche Beachtung und ich liebe/brauche Liebe
Konflikt: Anbieten-Entziehen versus Hingabe
Lösung: sich hingeben UND selbst bleiben können
Ich liebe/brauche Distanz und ich liebe/brauche Nähe
Konflikt: Nähe (= Gefahr) versus Distanz (= Schutz)
Lösung: nah sein UND seine Selbstgrenzen schützen können
Ich liebe/brauche Selbstwert und ich liebe/brauche Freiheit
Konflikt: Selbstwertkonflikt: entweder die anderen oder ich haben Wert
Lösung: Durch Liebe dem anderen Wert geben UND durch Selbstliebe sich Wert geben (statt gierig Wert für sich raffen, liebenswert in Beziehung gehen)
Ich liebe/brauche innige Beziehung und ich liebe/brauche Abgrenzung
Konflikt: Verlassensein versus Missbrauch
Lösung: sich kompetent abgrenzen UND Geborgenheit holen können
Ich liebe/brauche Vertrauen und ich liebe/brauche
Konflikt: Vertrauen (Freund) versus Misstrauen (Feind)
Lösung: Erst vertrauen und kooperieren UND erst wenn dies gebrochen wird, sich wehren
Ich liebe/brauche Kontrolle und ich liebe/brauche Sicherheit
Konflikt: Kontrolle (Sicherheit) versus Wagnis (Lebendigkeit)
Lösung: auf sicherem Boden experimentieren UND immer mehr wagen und spontan werden.
Das Therapieziel
Vom Entweder-Oder zum UND, dabei verantwortlich entscheiden
Die Therapie wird
In der konkreten Situation ganz konkret die eine Seite der Ambivalenz operationalisieren und die andere Seite. Was ist der Vorteil der einen und was ihr Nachteil, wie wichtig sind mir beide? Welche Entscheidung ist mein altes Muster, welche erfordert welchen Mut?
REAKTION / SYMPTOM
Das Therapieziel
Die primäre Emotion wieder als wichtiges Signal wahrnehmen und für Wehrhaftigkeit nutzen lernen
Das Therape wird
Achtsamkeit, Wahrnehmungsübungen, Körperübungen
Das Therapieziel
Den sekundären Gefühlen die verhaltenssteuernde Wirkung nehmen und das tun, was die primäre Emotionen intendiert (situationsangemessen)
Die Therapie wird
Emotionsexposition zur Löschung der klassischen und instrumentellen Konditionierungen, z.B. Tu was Dir Schuldgefühle macht, denn sie sind Fehlalarm
Das Therapieziel
Das Vermeidungsverhalten bewusst beobachten u. der Selbstkontrolle zugänglich machen: Und dann sich trauen, für sich einzustehen
Das Therapieziel
Das Vermeidungsverhalten bewusst beobachten u. der Selbstkontrolle zugänglich machen: Und dann sich trauen, für sich einzustehen
Die Therapie wird
Ein alternatives, mit dem Symptom unverträgliches Verhalten aufbauen (evtl. als Gegenkonditionierung)
Das Therapieziel
Bei Depression z. B. Trauerexposition, bei Agoraphobie Angstexposition, bei Ess-Störungen Anti-Diät-Training etc. allgemein Emotionsexposition
KONSEQUENZEN / FOLGEN
Das Therapieziel
Erkennen, dass diese Art, das Symptom erträglich zu machen, für die Aufrechterhaltung des Symptoms sorgt
Die Therapie wird
Durch Selbstkontrolle die das Symptom abmildernden Verhaltensweisen stoppen und ersetzen durch das primär intendierte Bewältigungsverhalten
Das Therapieziel
Die Angst vor Ablehnung und Unmut der anderen während des ‚gesunden‘ Copingverhaltens aushalten können
Die Therapie wird
Unterstützung und Ermunterung, Shaping, Verstärkung von Teilerfolgen
Das Therapieziel
a ) weniger Verstärkung aus Abhängigkeit benötigen
b ) diese Verstärkung sich selbst holen können, bei wem ich sie holen will
Die Therapie wird
a) Affektiv-kognitive Entscheidung zum bewussten Verzicht (z. B. auf so viel Geborgenheit)
b) Aufbau neuer soz. Beziehungen,
c) Selbstverstärkung
Das Therapieziel
Lernfähigkeit aufbauen, um alte Selbst- und Weltsichten durch ständig neue Erfahrungen realitätsgerecht verändern zu können und zu wollen
Die Therapie wird
Kognitives Lernset durch kognitive Gesprächsführung wie den Sokratischen Dialog herstellen
Das Therapieziel
Erkennen, welchen Vorteil das Symptom für die soziale Umwelt bringt, um deren verstärkendes Verhalten identifizieren und löschen zu können
Die Therapie wird
Familienbeobachtung,
Familiengespräche zur gemeinsamen Bedingungsanalyse